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Familienpolitik aus der Gleichstellungsperspektive - ein europäischer Vergleich

Rueling_Kassner_Familienpolitik_Gleichstellung_2007.pdf

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Datum: 03.07.2007
Format: pdf
Größe: 2.7 MB
Autor: A. Rüling, K. Kassner

Sprache: DE
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1 Kommentar zu diesem Dokument

Beschreibung

Trotz einiger Reformen in den letzten Jahren hat sich an der grundlegenden Ausrichtung der familienpolitischen Leistungen in Deutschland bisher wenig verändert. Hier lässt sich von den Erfahrungen anderer europäischer Länder lernen: In dieser Untersuchung wird ein Vergleich mit Frankreich, Schweden und Großbritannien durchgeführt, um andere, oft erfolgreichere Pfade in der Familienpolitik aufzuzeigen. Zu diesem Zweck werden die familienpolitischen Regulierungen der einzelnen Länder im Zusammenhang mit der jeweiligen Lebenssituation von Frauen und Männern mit Kindern untersucht und aus gleichstellungspolitischer Perspektive bewertet. Im Ergebnis wird aufgezeigt, welche familienpolitischen Maßnahmen in dieser Hinsicht Erfolg versprechen.

Auszug des Inhalts (unformatiert)

[...] Special attention is paid to the examination of the active involvement of fathers in family life. Drawing from current academic literature as well as internationally comparative data, this study analyses the diversification of living 7 arrangements, the participation of mothers and fathers in the work force, the domestic division of labor as well as the poverty rates for families. Furthermore, the current developments of family policy measures regarding monetary benefits, leaves of absence and part-time solutions as well as of the childcare infrastructure are compared. In conclusion, Germany shows the poorest results regarding a gender-equitable family policy. Sweden and France provide better opportunities for families. 8 1. Einleitung Familienpolitik ist in Deutschland seit einigen Jahren wieder ein hochaktuelles Thema. Vor allem aufgrund der niedrigen Geburtenrate, die 2003 mit 1,34 Kindern pro Frau unter dem europäischen Durchschnitt von 1,48 lag (Eurostat 2005a), wird in der öffentlichen Diskussion gefragt, wie der demografische Wandel durch familienpolitische Regulierungen gebremst oder sogar rückgängig gemacht werden könnte. In diesem Zusammenhang haben altbekannte Forderungen nach der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie dem Ausbau der öffentlichen Betreuungsinfrastruktur eine besondere Bedeutung gewonnen. Der aktuelle Wandel familialer Lebensformen und die Modernisierung der Geschlechterverhältnisse beruhen in erster Linie auf der gestiegenen Bildungs- und Erwerbsbeteiligung von Frauen. Berufsarbeit ist heute für die meisten Frauen ein selbstverständlicher Bestandteil ihres Lebensentwurfs. Dies hat Auswirkungen auf die private Lebenssituation von Frauen und Männern gleichermaßen und ist auch ein Grund für die gesunkenen Geburtenraten. Gleichzeitig werden deshalb konservative Stimmen lauter, die eine Rückbesinnung auf althergebrachte Familienwerte und die traditionelle Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern fordern. Allerdings sind politische Forderungen, Frauen sollten ihren zentralen Lebensinhalt ausschließlich im Mutterglück suchen, vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen und Herausforderungen nicht zukunftstauglich. Eine moderne Familienpolitik muss sich mit gesellschaftlichen Veränderungen auseinandersetzen und sie im politischen Prozess in Rechnung stellen. Dies führt zu der grundsätzlichen Frage, in welcher Weise zeitgemäße Familienpolitik auf veränderte Lebensentwürfe Bezug nehmen und diese aktiv fördern kann. Diese Frage steht im Mittelpunkt der vorliegenden Studie, welche die Lebenssituation von Familien und die Familienpolitik in vier europäischen Ländern vergleichend analysiert und in gleichstellungspolitischer Hinsicht bewertet. 9 In den meisten Industrieländern hat sich seit den 1980er Jahren der Zusammenhang von Frauenerwerbstätigkeit und Fertilitätsraten umgekehrt. Während bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts Länder mit starker Frauenerwerbstätigkeit niedrige Geburtenraten aufwiesen, haben heute Länder mit ausgeprägten Frauenerwerbsquoten häufig auch hohe Geburtenraten (vgl. Esping-Andersen 2002a; BMFSFJ 2003). Für viele Frauen ist die eigene Erwerbstätigkeit in den letzten Jahrzehnten zur Selbstverständlichkeit geworden ? insofern kommt der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine zentrale Bedeutung zu. Dort, wo Erwerbstätigkeit und Elternschaft nicht oder nur sehr schwierig miteinander zu verbinden sind, werden Kinderwünsche aufgeschoben oder gar nicht mehr realisiert. Dies trifft in besonderem Maße auf Deutschland zu (Sachverständigenkommission 2005). Vor dem Hintergrund veränderter Lebensverhältnisse und gewachsener Ansprüche an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist es der deutschen Familienpolitik bisher nicht ausreichend gelungen, die Realisierung vorhandener Kinderwünsche von Paaren zu ermöglichen bzw. ein gesellschaftliches Klima zu schaffen, in dem Elternschaft und Erwerbstätigkeit nicht als Gegensatz erscheinen. Die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann somit als ein Grund für anhaltend niedrige Geburtenraten gesehen werden. Entgegen weit verbreiteter Mutmaßungen über einen ?Gebärstreik? der Frauen, sind es zunehmend Männer, in deren Lebensplanung Kinder keine Rolle mehr spielen. Insofern ist ein Mentalitätswandel in der Familienpolitik erforderlich. Die ehemals unentgeltlich und nahezu ausschließlich von Frauen erbrachten Pflegeund Fürsorgeleistungen müssen perspektivisch neu verteilt werden ? zwischen den Geschlechtern, aber auch zwischen Familien als privaten Lebensformen und dem öffentlichen Sektor bzw. dem Markt. Der schwedische Sozialstaatsforscher Esping-Andersen (2006: 57f.) formuliert dies vermeintlich paradox: ?Um die Familie zu retten, brauchen wir eine Politik der Entfamilialisierung. Wir müssen Praktiken einführen, die traditionellerweise von den Familien selbst erbrachte Leistungen nach und nach übernehmen und externalisieren.? Auf internationaler Ebene werden diese Zusammenhänge mittlerweile intensiv diskutiert. Seit der Jahrtausendwende werden die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Steigerung der Frauenerwerbstätigkeit in der nationalen und internationalen Debatte als Maßnahme zur Erhöhung der Fertilitätsraten und zur Stabilisierung des Sozialsystems empfohlen (OECD 2002). Auf den EU-Gipfeln in Lissabon (2000) und in Barcelona (2002) wurden kon- 10 krete Ziele festgelegt, die bis 2010 europaweit verwirklicht werden sollen: Die Beschäftigungsquote von Frauen soll bis dahin mindestens 60 % betragen. Des Weiteren soll es für mindestens 33 % der Unter-Dreijährigen und für 90 % der Kinder ab drei Jahren ein Angebot an öffentlicher Kinderbetreuung geben (European Commission 2002). Allerdings greift eine Strategie, die allein auf die erhöhte Erwerbstätigkeit von Müttern setzt, aus gleichstellungspolitischer Perspektive zu kurz. Solange in Politik und Öffentlichkeit trotz verstärkter Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen die Aufgaben in Familie, Kinderbetreuung und Haushalt nach wie vor als ?Frauensache? gesehen werden, wird die weibliche Alleinverantwortung für Familie perpetuiert. Stattdessen braucht es Maßnahmen zur Entlastung von Frauen. Damit das nachhaltig gelingen kann, müssen ? zusätzlich zu einem ?Outsourcing? von Pflege- und Haushaltsaufgaben ? auch die Männer verstärkt motiviert werden, Verantwortung für die familiale Alltagsarbeit zu übernehmen. Trotz einiger Reformen in den letzten Jahren hat sich an der grundlegenden Ausrichtung der familienpolitischen Leistungen in Deutschland bisher wenig verändert. Hier lässt sich von den Erfahrungen anderer europäischer Länder lernen: In dieser Untersuchung wird ein Vergleich mit Frankreich, Schweden und Großbritannien durchgeführt, um andere, oft erfolgreichere Pfade in der Familienpolitik aufzuzeigen. Zu diesem Zweck werden die familienpolitischen Regulierungen der einzelnen Länder im Zusammenhang mit der jeweiligen Lebenssituation von Frauen und Männern mit Kindern untersucht und aus gleichstellungspolitischer Perspektive bewertet. Im Ergebnis wird aufgezeigt, welche familienpolitischen Maßnahmen in dieser Hinsicht Erfolg versprechen. Die Studie ist wie folgt gegliedert: Zunächst wird die Anlage der Studie erläutert und diskutiert, welche Kriterien für eine gleichstellungspolitische Bewertung von Familienpolitik herangezogen werden. Nach einer kurzen Einführung in die familienpolitischen Traditionen der jeweiligen Länder folgt ein ausführlicher länderübergreifender Vergleich der Arbeits- und Lebenssituation von Frauen und Männern mit Kindern. Daraufhin werden die konkreten Regulierungsebenen der verschiedenen Familienpolitiken dargestellt und ihre Auswirkungen auf die Lebenssituation von Familien diskutiert. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst und ein Ausblick für eine gleichstellungsorientierte Familienpolitik formuliert. 11 2. Anlage der Studie ? Vom Familienernährer zum Adult Worker Model? Da im internationalen Vergleich keine einheitlich anerkannte Definition von Familienpolitik existiert (vgl. Kaufmann 2002a; Sachverständigenkommission 2005: 63ff.), muss hier zunächst der Gegenstand der Untersuchung näher bestimmt werden. Als Familien werden im Folgenden Erwachsene und minderjährige Kinder verstanden, die in einer Eltern-Kind-Beziehung zueinander stehen und in einem Haushalt leben.1 Zudem wird in dieser Untersuchung von einem breiten Verständnis von Familienpolitik ausgegangen, das sowohl e[...]

Diesem Dokument zugeordnet

Kategorie: Familienpolitik (206), GL und GM (110)

Schlagworte: Deutschland (26), Erwerbstätigkeit (62), Europa (33), Familienpolitik (65), Frankreich (6), Gleichstellung (69), Großbritannien (2), Schweden (7)

1 Kommentar

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29.03.2011

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